Eigentlich solltest Du schwungvoll durch Deinen Alltag fegen und guter Laune sein. Doch es ist nicht so? Unser Körper ist leider kein Automat, der sich wie ein Auto mit einer Drehung des Lenkrads in die richtige Richtung bewegen lässt. Vier Tipps könnten Dir helfen, allmählich wieder Fahrt aufzunehmen und in höhere Glücksregionen vorzudringen.
1 Den inneren Krisenmanager feiern
Gratuliere Dir selbst, dass Du mit der Pandemie eine schwierige Zeit überstanden hast. Das ist eine große Leistung – die Pandemie wird als größte Krise in Deutschland nach dem 2. Weltkrieg bezeichnet. Vielleicht schenkst Du Dir einfach einen Tag nur für Dich allein. Ein Tag am See oder ein Tag in den Bergen. Mit einem Cappuccino in der Hand den Möwen und Haubentauchern zuschauen. Mit einer Brotzeit am Gipfel die Dohlen bewundern.
2 Das Kopfkino beenden
Gedankenspiralen aktivieren Ängste. Manchmal geraten wir in Panik. Dagegen gibt es ein patentes Rezept: die Aufmerksamkeit auf den eigenen Atem richten. Der Geist muss nun vom Film ablassen und sich auf das Einatmen und Ausatmen konzentrieren. Die Technik des tiefen Atmens ebnet Deinem Körper den Weg zurück in einen ruhigen, angenehmeren Zustand. Wer Angst hat, atmet zumeist kurz und nur mit dem Brustkorb. Das tiefe Atmen bindet auch das Zwerchfell in die Atemtätigkeit ein, der Bauch hebt und senkt sich. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff in die Lungen. Der zusätzliche Sauerstoff aktiviert das parasympathische Nervensystem. Dieser Teil unseres Nervensystems sorgt für Entspannung und Entschleunigung. Vielleicht nutzt Du diese Technik nicht nur nach einer Kopfkino-Attacke. Du kannst auch Deinen Tag schon mit dem tiefen Atmen beginnen. Öffne nach dem Aufstehen das Fenster und atme bewusst für 2-3 Minuten tief ein und aus.
3 So legst Du die Angst vor einem Wiedersehen nach Monaten ab
Du möchtest jemanden wiedersehen, den Du schon länger nicht getroffen hast? Und hast Muffensausen vor der Begegnung? Lass auch in diesem Fall das parasympathische Nervensystem für Dich arbeiten. Schlage einen Spaziergang für ein Treffen vor. Ein Spaziergang hält den Körper in Bewegung. Und die Bewegung, damit ist kein Marathonlauf gemeint, aktiviert den Parasympathikus. Er bringt Dir Entspannung. Du atmest zudem tiefer als bei einem Treffen im Sitzen und erzielst damit einen gesteigerten Entspannungseffekt. Vielleicht hast Du zwischendurch den Impuls aus dem Kontakt zu gehen. Entschuldige Dich für einen Moment. Beispielsweise könntest Du ein wichtiges Telefonat als Grund nennen. Ein paar Meter abseits hast Du die Gelegenheit, durchzuatmen und damit ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen. So entspannt tust Du Dir leichter, wieder in den Kontakt zu Deinem Gegenüber zurückzukehren.
4 Wie Du Deinen sozialen Handlungsrahmen ausdehnst
Zurück ins soziale Umfeld als wäre nichts geschehen? Das ist nur schwer möglich. Nicht einmal Dein Lieblings-Biergarten hat aufgrund der Hygiene-Konzepte den gleichen Eingang wie vor der Pandemie. Deshalb ist es wichtig zu überlegen, ob Du Deine Freizeitaktivitäten, die normalerweise in der Gruppe stattgefunden haben, wieder mit Leichtigkeit und Freude ausüben kannst. Hast Du Bedenken, wieder in einer Halle zu trainieren, mache Dir die Eingewöhnung leicht. Nimm Dir vor, nur für eine halbe Trainingseinheit zu bleiben. Stellst Du Beklemmungen fest, wenn Du die Halle betrittst, kehre um. Vielleicht gibt es eine Sportart, die Du im Freien mit anderen Menschen ausüben kannst. In München läuft beispielsweise das Programm „Fit im Park“. Hier kannst Du im Park gemeinsam mit anderen Sportlerinnen trainieren. Das Programm läuft noch bis Ende Oktober. Und ein paar Monate später kannst Du einen neuen Versuch in der Halle starten.